
Die beste Jahreszeit für Nordlichter liegt zwischen Spätsommer und Frühling, wenn die Nächte lang und dunkel genug sind. Von September bis April besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Nordlichter zu sehen, besonders zwischen Januar und März ist die Chance bei hoher Sonnenaktivität am größten. In den hellen Sommermonaten bleibt der Himmel die ganze Nacht über dämmerungshell, sodass keine Nordlichter sichtbar sind.
Neben der Jahreszeit spielt auch die Tageszeit eine Rolle: Nordlichter treten meist in den dunklen Stunden des Abends und der Nacht auf. Besonders zwischen ca. 21 Uhr und 2 Uhr morgens lohnt es sich, den Himmel im Blick zu behalten. Wichtig sind zudem die Wetterbedingungen – eine klare, wolkenlose Nacht ist unerlässlich, um das Himmelsleuchten sehen zu können. Auch die Helligkeit des Mondes kann Einfluss haben: Bei Neumond oder mondarmen Nächten fällt es leichter, schwache Nordlichter auszumachen.
Ein weiterer Faktor ist die Sonnenaktivität. Nordlichter entstehen durch geomagnetische Stürme, die von der Sonnenaktivität verursacht werden. In Phasen starker Sonnenstürme (erkennbar z. B. am Kp-Index ≥ 5) weitet sich das Aurora-Oval weiter nach Süden aus, wodurch Nordlichter bis auf die Breiten Dänemarks sichtbar werden können. Es gilt jedoch: Trotz guter Vorhersagen bleibt das Erscheinen von Nordlichtern ein wenig planbares Naturphänomen. Man sollte daher bereit sein, an mehreren Abenden Ausschau zu halten.
Um Nordlichter erfolgreich zu beobachten, ist der Standort entscheidend. In Dänemark hat man die besten Chancen in Gebieten mit möglichst wenig Lichtverschmutzung und freier Sicht nach Norden. Ideal sind Küsten und offene Landschaften fernab größerer Städte, wo keine künstlichen Lichter den dunklen Himmel aufhellen. Grundsätzlich erhöhen sich die Chancen überall dort, wo man nach Norden über das Meer blickt. Es gilt: Je weiter nördlich in Dänemark man sich befindet, desto eher kann bei geomagnetischen Stürmen das Polarlicht über dem Horizont auftauchen.
Erfreulicherweise wurden in jüngerer Zeit Nordlichter in nahezu ganz Dänemark beobachtet, wenn auch meist nur schwach am Horizont. Diese Ereignisse sind zwar selten, zeigen aber, dass man theoretisch in jeder Region Dänemarks Augenzeuge des Himmelsleuchtens werden kann.
Nordlichter (auch Polarlichter genannt) sind farbige Leuchterscheinungen am Himmel, die durch die Sonne und das Magnetfeld der Erde verursacht werden. Vereinfacht gesagt entstehen sie, wenn die geladenen Teilchen des Sonnenwinds auf die Erdmagnetosphäre treffen. Einige dieser Teilchen gelangen entlang der Magnetfeldlinien in Richtung der Pole und dringen in die oberen Schichten der Erdatmosphäre ein. In etwa 100–300 km Höhe treffen die Teilchen dort auf Gasatome (hauptsächlich Sauerstoff und Stickstoff) und regen diese an, Energie in Form von Licht abzugeben.
Die Farben der Nordlichter hängen von den beteiligten Gasen und der Höhe ab. Am häufigsten sieht man ein gelb-grünes Leuchten. Seltener kommt es zu roten Nordlichtern, die durch Sauerstoff in größerer Höhe erzeugt werden. Stickstoff wiederum kann bei den Kollisionen blaues oder violettes Leuchten hervorrufen. In Dänemark hingegen sind die Nordlichter in der Regel schwächer und erscheinen dem bloßen Auge meist als blassgrüner bis gräulicher Schein tief am nördlichen Horizont.
Die Erscheinung von Nordlichtern lässt sich nur kurzzeitig im Voraus vorhersagen. Dennoch können spezielle Apps und Websites helfen, die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter abzuschätzen und Sie rechtzeitig zu informieren. Hier einige Empfehlungen:
Aurora – Meine Polarlicht-Vorhersage: Eine kostenlose App für Android/iOS, die auf einen Blick anzeigt, wie hoch die aktuellen Chancen auf Nordlichter am eigenen Standort stehen. Die Wahrscheinlichkeiten werden als Prozentwert und Kp-Index dargestellt.
Aurora Alerts – Northern Lights: Diese App unterscheidet zwischen Nordlicht-Wahrscheinlichkeit am Horizont und direkt über Ihnen. Darüber hinaus zeigt sie Wetterdaten (Bewölkung, Mondphase) und Vorhersagen für die nächsten Tage an.
Nordlichtmelder: Eine deutschsprachige App, die neben Vorhersagen auch eine Community-Funktion bietet. Man wird benachrichtigt, wenn andere Nutzer in der Umgebung Nordlichter gesehen haben.
Den richtigen Ort finden: Dunkle Orte ohne künstliche Lichtquellen wählen, mit freiem Blick nach Norden. Strände, Dünen oder offene Felder sind ideal.
Zeit und Wetter planen: Eine klare, mondarme Nacht wählen. Vorher die Aurora-Vorhersage und Wetterdaten überprüfen.
Augen an die Dunkelheit gewöhnen: Helles Licht vermeiden und ca. 15–30 Minuten warten, damit sich die Augen an die Dunkelheit anpassen.
Warme Kleidung und Ausrüstung: Mehrere Kleidungsschichten, Mütze, Handschuhe, Taschenlampe (am besten mit Rotlichtfunktion) und ggf. eine Sitzgelegenheit mitnehmen.
Kamera richtig einstellen: Stativ nutzen, lange Belichtungszeit (z. B. 5–20 Sekunden), hoher ISO-Wert (z. B. 800–3200), offene Blende (z. B. f/2.8) und manuell fokussieren.
Das Erlebnis genießen: Nicht nur fotografieren, sondern auch einfach den Moment mit eigenen Augen genießen.
Mit guter Vorbereitung, etwas Geduld und einer Portion Glück können Sie in Dänemark Zeuge des faszinierenden Nordlichts werden. Es lohnt sich, diese einzigartige Erfahrung auf die Urlaubswunschliste zu setzen.
Unten haben wir eine Auswahl weiterer Unterseiten für Sie zusammengestellt. Hier finden Sie viele Informationen und Inspirationen für Ihre nächste Reise nach Dänemark.