Auf Fanø gehen Unternehmensleitung und Vögel Hand in Hand

Søren Brinch kennt Fanø besser als die meisten anderen, und er teilt gerne sein Wissen

Fanø zieht jedes Jahr viele naturinteressierte Besucher an. Foto: Søren Brinch

Søren Brinch zog vor gut 20 Jahren nach Fanø. Und obwohl er weder auf der Insel geboren noch dort aufgewachsen ist, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass er heimgekehrt ist. Denn er lebt als 17. Generation im kleinen Fischerort Sønderho, den seine Vorfahren durch Jahrhunderte hindurch mitgeformt und mitentwickelt haben.

„Mein Vater ging neue Wege und zog nach Kopenhagen, um sich auszubilden“, erzählt Søren Brinch und erwähnt nebenbei, dass sein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater während der Napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts Kaperkapitän war.

Dänemark führte damals Krieg gegen England, und private dänische Kapitäne hatten die Erlaubnis des Königs, englische Schiffe aufzubringen – eine Art staatlich ermächtigte Seeräuber.

Das, was Søren Brinch heute auf Fanø tut, hat nichts mit Seeräuberei zu tun – aber es ist dennoch ein Erlebnis, mit ihm zusammen zu sein. Er betreibt das Unternehmen Nationalparksafari, in dem er u. a. Robbensafaris, Seeadlersafaris, Wolfsafaris und Kultursafaris auf Fanø und im übrigen Nationalpark Wattenmeer anbietet.

Darüber hinaus ist er Dozent an der Süddänischen Universität und an der Landwirtschaftsschule Bygholm. Er betreibt zudem das Beratungsunternehmen vinderledelse.dk, das in den Bereichen Geschäftsführung und Unternehmensentwicklung berät. Und wir hätten fast das Café Seaside Food vergessen, das er in Nordby betreibt – und dass er ab und zu Vogelsafaris durch Dänemark für amerikanische Touristen durchführt, bei denen man an 3 Tagen so viele verschiedene Vögel wie möglich sieht.

„Ja, ich habe viel zu tun, aber ich verstehe auch, mich zu langweilen. Ich weiß, wie wichtig es ist, zu reflektieren. Darin unterrichte ich – und man sollte ja auch selbst beherzigen, was man anderen beizubringen versucht“, erzählt er.

Aber zurück zu Fanø – die Insel ist laut Søren Brinch etwas ganz Besonderes.

„Ich habe viel von der Welt gesehen, und obwohl es viele imposante Orte gibt, ist Fanø etwas Einzigartiges. Die unendlichen Weiten und die Erhabenheit von Fanø sind etwas sehr Seltenes. Und es gibt hier unglaublich viele Tiere – und nicht zuletzt Vögel. Jedes Jahr besuchen zwischen 12 und 15 Millionen Vögel den Nationalpark Wattenmeer in Dänemark, Deutschland und Holland. Es gibt also immer etwas Neues zu sehen“, erläutert er.

Viele kennen das Naturschauspiel „Schwarze Sonne“ (Sort Sol), bei dem man am Himmel riesige Starenschwärme beobachten kann. Aber nur wenige haben von der „Weißen Sonne“ (Hvid Sol) gehört, bei der Schwärme aus Tausenden von Strandläufern ab und zu dem Betrachter ihre weiße Unterseite zeigen, die einen schönen Kontrast zur dunklen Oberseite bildet.

„Das und vieles mehr kann man auf Fanø und im Wattenmeer erleben“, erzählt er und ergänzt, dass es sich das ganze Jahr über lohnt, Fanø zu besuchen. „Im Sommer ist viel los. Kommt man der Natur wegen, ist jedoch der Rest des Jahres interessanter – vor allem der Frühling und der Herbst mit ihrem großen Vogelzug.“

Søren Brinch nimmt seine Aufgabe als Fremdenführer äußerst ernst. Seine Gäste sollen bei ihm mehr erleben, als sie vorher erwarten.

„Die Safari soll ein atemberaubendes, alle Sinne überrumpelndes Erlebnis sein!“

Und laut Søren Brinch ist es nicht schwer, auf Fanø beeindruckende Gegenden und Erlebnisse zu finden. Denn die Natur auf Fanø und im Wattenmeer ist einzigartig.

„Die jütländischen Heiden sind auch schön und imposant. Sie wurden jedoch von Menschen geschaffen. Denn die Eichenwälder, die früher dort lagen, wurden gefällt, um die dänische Flotte zu bauen, und der Boden danach ausgewaschen, weil das Wurzelnetz der Bäume verschwand. Fanø hingegen ist „lediglich“ eine Sandbank, die aus dem Meer gewachsen ist. Hier haben sich die Menschen nicht eingemischt – die Natur ist im Großen und Ganzen noch genauso ursprünglich und beeindruckend, wie als sie geschaffen wurde. Das ist einzigartig.“

Auf www.nationalparksafari.dk kannst du mehr über Søren Brinch erfahren.

Hier können Sie Sommerhäuser auf Fanø mieten.